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Arcun da tradiziun Vuorz

Das Dorfmuseum - romanisch Arcun da tradiziun - sammelt Alltagsgegenstände, Dokumente und Fotografien aus der Geschichte von Waltensburg/Vuorz. Ein Teil des Bestandes ist - mit einem wechselnden thematischen Schwerpunkt - in der Casa Cadruvi ausgestellt. Die Öffnungszeiten sind dieselben wie die des Museums Waltensburger Meister. Der Eintritt gilt für beide Ausstellungen.

Geschichte

Das Museum entstand in den 1960er Jahren auf Initiative des damaligen Dorfpfarrers Martin Cavegn. Er organisierte 1964 eine Ausstellung mit alten Gegenständen der Bevölkerung von Waltensburg/Vuorz und konnte so den Einheimischen über den historischen Wert dieser Gegenstände aufklären. Diese Ausstellung führte zur Gründung des Dorfmuseums, nicht zuletzt mit dem Ziel, dem Verkauf von Möbeln, Werkzeugen und Alltagsgegenständen an auswärtige Händler etwas entgegenzusetzen, das eine Bereicherung des Dorfes bedeutete und Teil der Geschichtsschreibung sein wollte.

Zunächst wurden im ehemaligen Gerichtsgebäude zwei Räume gemietet. 1985 erfolgte der Umzung an den heutigen Standort in der untersten Wohnung der Casa Cadruvi ("Por Juventute-Haus"), die die Gemeinde dem Museum zur Verfügung stellte. 2012 wurde die Ausstellungsfläche des Arcun da tradiziun wegen der Eröffnung des Museums Waltensburger Meister verkleinert. Neu wechselt die Ausstellung regelmässig ihr Aussehen, indem mit Sonderausstellungen Schwerpunkte gesetzt werden. Bisher wurden Ausstellungen zu Lebensmitteln und deren Gewinnung im bäuerlichen Umfeld, zur Volksschule in Waltensburg/Vuorz und zur lebendigen Tradition der Bildergeschichten vom Waltensburger Meister bis heute gezeigt.

Sammeltätigkeit

Als Ortsmuseum sammelt das Arcun da tradiziun schwerpunktmässig Gegenstände aus Waltensburg/Vuorz und seiner näheren Umgebung, d.h.

  • Objekte, die im Dorf hergestellt oder genutzt wurden
  • Gegenstände, die im Besitz einer im Dorf ansässigen Person, Familie oder Institution gewesen sind
  • Objekte von auswärts mit einer Beziehung zum Dorf, z.B. durch Personen, die abgewandert sind. Diese Beziehung zum Dorf muss festgehalten und dokumentiert werden können.

Keramik im Arcun da tradiziun

Aufgrund der Sammlungsschwerpunkte befinden sich natürlich auch keramische Gegenstände in der Sammlung, die sich gesamthaft sehr gut in die übliche Museumsüberlieferung Graubündens  einfügt und daher nur wenige Überraschungen bietet. Es handelt sich um 63 Objekte: 2 Fayencen,  25 Irdenwaren,  22 Steingut, 1 Steinzeug und 13 Porzellane.

Dr. Andreas Heege hat diese Objekte im September 2020 im Auftrag der CERAMICA-Stiftung erfasst und kenntnisreich datiert und eingeordnet. Damit hat die wissenschaftliche Arbeit auch im Arcun da tradiziun Einzug gehalten.

Die CERAMICA-Stiftung widmet sich seit 1954 der Förderung der kunsthistorischen Forschung auf dem Gebiet der Keramik. Sie erarbeitet aktuell ein nationales Inventar der öffentlich zugänglichen Sammlungen neuzeitlicher Gefässkeramik (1500–1950). Dieses wird Online präsentiert. Das Inventar des Arcun da tradiziun findet sich hier.

Das Museum dankt der CERAMICA-Stiftung für diese Unterstützung und insbesondere Andreas Heege für seine grossen Bemühungen, diese Keramiken zu erschliessen und die angenehme Zusammenarbeit.

Back- und Waschhaus

Das Holzofen-Backhaus im Dorfteil Sumvitg, das auch Waschhaus war, ist samt Einrichtung Teil des Arcun da tradiziun. Es kann gemietet werden.